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Astrologie-Redaktion

Bei Vollmond: Liebe

28.10.2004


In der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober fand eine Mondfinsternis statt. Dabei befand sich der Mond im Zeichen Stier exakt gegenüber der Sonne im Zeichen Skorpion.

Es war Vollmond, und für kurze Zeit schob sich die Erde zwischen Sonne und Mond, so dass der Mond nicht von der Sonne beschienen werden konnte, und "unsichtbar" wurde. Vollmond ist jeden Monat, eine Mondfinsternis kann Jahre auf sich warten lassen.

Aber auch bei diesem Himmelsereignis war ein Astrologe im Fernsehen zu bewundern, der erklärte, dass dies die erotisch heißeste Nacht des Jahres werden würde. Man solle seinen Wecker auf 03:00 Uhr stellen, um mit seinem Partner, seiner Partnerin, die Nacht mit einem Liebesakt zu krönen. "Selbst wer keine Lust auf körperliche Liebe hat, kann sich der Kraft des ´Blutmondes´ nicht entziehen." – so der TV-Astrologe.

Als Begründung kam: Die Sonne im Skorpion versprüht ohnehin schon genügend Erotik und Lust, und der Mond im Stier macht sinnlich. Deshalb käme niemand der lustvollen Kissenschlacht aus.
Ich meine: Es ist traurig, wenn ein Paar eine Vollmond-Finsternis braucht, um das Glück der körperlichen Liebe erleben zu können. Die Sonne ist die Lebendigkeit, und im Zeichen Skoprion zweifellos etwas extremer. Das aber jeden Tag in diesen Wochen. Und der Mond im Stier reflektiert schlicht die extreme Skorpion-Sonne. Das kann zweifellos extrem lustvoll sein, – aber ebenso extrem müde, abgespannt, genervt, lustig, arbeitswütig usw.

Für einen lustvollen Abend voll prickelnder Erotik braucht es deutlich mehr, als eine Vollmond-Nacht. Da wären zuallererst zwei Menschen, die sich lieben, die Zeit und Lust haben, und womöglich in ihrem persönlichen Horoskop eine prickelnde Mars - Venus Verbindung oder ähnliches. Ein Vollmond, der alle Paare zur nahezu selben Stunde romantisch und liebestoll werden läßt, wäre nichts anderes, als ein Aphrodisiakum, das global verabreicht wird. Möglich, dass mancher Politiker oder Manager davon träumt, der gestirnte Himmel aber unterstützt dies nicht für die Allgemeinheit.


Jeder Mensch hat sein ganz eigenes Horoskop, und damit auch seine ganz persönlichen Zeiten für die Liebe und alles andere.

Da ich selbst Horoskope für Zeitschriften schreibe, weiß ich sehr genau, wie problematisch und verlockend es ist, allgemeine Aussagen zu formulieren. Bei Entscheidungen, die mit dem Intellekt getroffen werden, ist eine persönliche astrologische Beratung hilfreich und sinnvoll. Bei Entscheidungen, die das Herz trifft, kommt ohnehin niemand auf die Idee, einen Astrologen zu befragen. Und Liebe – herzliche Liebe, körperliche Liebe, elterliche Liebe – sollte immer von Herzen kommen und frei von Fragen, Zweifeln, Ängsten sein. Dann wäre es keine Liebe, sondern Einsamkeit, Unzufriedenheit oder schlicht die Hormone.

Oft ist es sehr schwer, Liebe von Unzufriedenheit zu unterscheiden, und die Ratschläge der besten Freunde verklingen, noch ehe sie die Ohrmuschel erreicht haben. Auch hier kann ein sorgfältiger Blick ins Horoskop eine Hilfestellung sein, denn der Lauf der Gestirne erzählt einfach, wann man eine Fata Morgana anbetet, und wann das Herz wirklich für einen Partner offen ist.


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