- aus der Sicht des Deutschen Astrologen Verbandes
Das Tierkreiszeichen Wassermann und sein Planet Uranus werden gemeinhin mit dem Wort »Freiheit« beschrieben. In der Zeit von Januar 1996 bis März 2011 durchläuft Uranus sein eigenes Zeichen. Die Deutung dieser Stellung wird allgemein als sehr positiv gesehen, da ja scheinbar die ideale Freiheit angesprochen ist. Aus meiner Sicht und den Geschehnissen in der Welt ist diese Deutung aber mit der Realität nicht identisch. Der Planet Uranus ist ein Prinzip der Aufhebung. Das Vorhandene wird »entgegen« seiner bisherigen Laufrichtung verändert. In unserer Zeit ist Uranus im Wassermann also zu lesen als: »die Aufhebung der Freiheit«.
Gerade die Astrologenzunft liebäugelt mit Uranus in einem steten Flirt, ist doch eine uranische Betonung im Horoskop das Merkmal der Astrologen. Wen mag es nun wundern, dass ein Verein, ein Verband, ein Geflecht wie der DAV (Deutscher Astrologen Verband) in der Zeit von Uranus im Wassermann sich der Zeitströmung der »Aufhebung der Freiheit« hingibt. Der DAV sieht seine Zeit gekommen, die Individualität des Einzelnen, seine Ursprünglichkeit, seine Echtheit, aufzuheben, ja sogar per Gesetz verbieten zu lassen. Ein Verein entspricht dem spiegelnden Gegenprinzip des Wassermann, nämlich dem Zeichen Stier. Stier ist der Zell-Verband, der Körper, dessen Teile seinem Gesamtwohl unterstehen. Und selbstverständlich ist ein echter Stier erst dann wirklich zufrieden, wenn er möglichst alle Zellteile seinem Körper - hier dem DAV - einverleibt, und damit auch unter Kontrolle hat. Im Leben eines einzelnen Menschen ist dieser Zug lebensnotwendig und gut, als künstlicher Zellverband im Sinne eines "Vereins der Freiheitlichen" wirkt das Prinzip tötend, nämlich freiheitstötend und damit unterwerfend.
Nun zum lebendigen Vorgang:Am 13.10.98 teilte nicht der Vorstand des DAV, sondern das Ehrenmitglied P. Niehenke (Sonne im Stier) in seinem Internet-Forum folgendes mit: "DAV beschließt mit großer Mehrheit: Wir wollen staatliche Anerkennung des Astrologen-Berufs. Auf der Mitgliederversammlung des DAV wurde mit großer Mehrheit beschlossen, dass der DAV aktiv eine staatliche Anerkennung des Astrologen-Berufs anstrebt."
Ministerialrat V. Schendel brachte kurz darauf folgende Zeilen aufs Papier: "Der Vorschlag, für die Zielsetzung "staatliche Anerkennung" eine virtuelle Arbeitsgruppe (geschlossenes Internetforum) zur Abstimmung und Koordinierung der Maßnahmen, Arbeitspakete und den ständigen Gedankenaustausch einzurichten, wird wohl Realisierungschancen haben. Hinsichtlich des Handlungsbedarfes ist BVerwG in Band 22 der amtl. Sammlung, S.286ff einschlägig, wonach gem. §35 GewO die Untersagung einer freiberuflich-astrologischen Tätigkeit bei fehlender Sachkunde denkbar ist.(Urteil vom 4.11.1965)."
Es ist deutlich, dass der DAV und Ministerialrat V. Schendel an Ihrem Vorhaben festhalten, und den "Diplom-Astrologen" hinter verschlossenen Türen vorbereiten. Die betroffene Mehrheit bleibt ausgeschlossen. Dieses Verhalten kennt man aus vergangenen Zeiten, und Vergleiche möchte man gar nicht anstellen müssen. Die Beiträge zeigen die Züge der Unterwerfung: Unter Ausschluß der Betroffenen bastelt ein selbsternanntes Gremium an der Zukunft der Astrologen. "Wo bleibt Uranus?", fragt man sich sofort. Nun er ist da und wirkt auf die oben beschriebene Art, mit der Aufhebung der Freiheit.
dass es dem DAV und den Betreibern des Vorhabens um Geld und Macht geht, zeigt ein Artikel der DAV-Zeitschrift "Meridian". Auf Seite 60/61 (Meridian 2/2000) heißt es, dass der Beschluß gefaßt wurde, die staatliche Anerkennung des Astrologenberufs anzustreben. Ausbildungszentren sollen die Ausbildung (Kosten 8000.- bis 13 000.- DM plus Zusatzkosten wie Literatur, Einzelberatung,...) gewährleisten. Und: Unter Punkt 2: "Voraussetzung für die Ausbildung mit Abschlußprüfung" heißt es: "Normalerweise setzt diese Ausbildung die Fachhochschulreife voraus."
Ohne Abitur und Studium soll man also den Astrologen-Beruf in Zukunft nicht mehr ausüben dürfen, dies bleibt einer intellektuellen Elite vorbehalten, die sich den Denkbahnen einer Universität unterwirft, und den Betrag von 10.000,-- DM aufbringt, um sich dann vielleicht als Astrologe betätigen zu dürfen. Das Vorgehen kennt man von den Heilpraktikern. 50 melden sich zum Kurs an und bezahlen die Kursgebühren. 5 bestehen die Prüfung nicht vor Ihresgleichen, sondern vor der Ärzteschaft. Ein Auswahlverfahren, das zwei Herren dient: Zum einen wählen die Ärzte selbst aus, wen sie an Ihre gesicherte Seite lassen, zum anderen verdienen die Ausbildungsanbieter gut an allen, vor allem den Durchgefallenen.
Das Prinzip des Wassermann wird niemals darauf hinarbeiten, eine bestimmte Masse (hier der Astrologen) unter einen Schirm zu stellen. Wassermann ist ein Abenteurer, der sich seinen Weg durch den Dschungel selbst sucht, und dies auch jedem anderen zugesteht. Die Eigenartigkeit des Einzelnen ist ihm wichtig, ja er fördert die Eigenart des Individuums. Mit dieser Förderung der Eigenart des einzelnen Menschen brüsten sich auch die Astrologen. Sie wollen doch dem Ratsuchenden einen Weg zu sich selbst weisen, ihn mit sich in Einklang bringen. Jeder Ratgeber aber kann einem Anderen nur den Weg weisen, den er selbst geht. Steht nun ein Ratgeber in den strengen Regelungen eines Gesetzes, eines Vereins, so kann er bestenfalls den Weg dorthin beschreiben, niemals aber den Weg aus einer solchen Zwangsgemeinschaft heraus. Alleine mit dieser Tatsache beweisen die jetzigen und zukünftigen "Diplom-Astrologen", dass sie von Ihrem Fach nichts verstehen. Und dieses Unverständnis, diese Verdrehung ins Gegenteil (Uranus im Wassermann), soll zukünftig per Dekret die astrologischen Wege zum Selbst bestimmen.
Es gibt sicherlich viel mehr Astrologen, die dieses Vorhaben ablehnen. Da sie aber nicht organisiert sind, ja gar nicht organisiert sein können, da sie damit ihren Stand der Freiheit aufgeben müßten, tönt der Verband der Freiheitsflüchter am lautesten. Und die Chancen, dass die Unwissenden wiedereinmal obsiegen, sind gut.