Auch die Astrologen haben den Adligen schon längst als lohnendes Beschäftigungsfeld entdeckt. Deren Interesse zieht jetzt im Februar 2011 vor allem der laufende Planetenübergang von Saturn über den Uranus im Geburtsbild zu Guttenbergs auf sich.
Auf diesen Planetentransit - Saturn über Uranus - möchte auch ich näher eingehen.
Ein wunderbarer Einstieg in die Thematik sind die Stichworte, die in der Münchner Rhythmenlehre für diesen Planetenüberlauf Anwendung finden.
Man muss hier ein wenig über die egozentrischen Grenzen hinausdenken, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Herr zu Guttenberg hatte die Fall- und Sturzneigung, als die Kadettin in den Tod stürzte. Er hatte den Schuß im Horoskop, als sich im Dezember 2010 ein „Schuss aus der Waffe löste“. Er hat die Bahnpost im Horoskop, während in privaten Briefen geschnüffelt wird. Er hat die Kleptomanie angezeigt, als die vielen „Fehler“ in seiner Doktorarbeit gefunden wurden.
Nimmt man die Sternenkunde ernst, muss man deshalb sagen, dass alle Toten der vergangenen Wochen, die unter zu Guttenbergs Ministerium dienten, klar mit seinem Schicksalskreis verbunden waren. Es ist die Verbindung von Saturn-Uranus in seinem Horoskop, die hier durch sein gesamtes politisches Tätigkeitsfeld wirkt.
Eine entscheidende Aktion unter Saturn-Uranus allerdings fehlt, und das ist die Trennung (Uranus) aus nicht mehr zeitgemäßen Lebensformen (Saturn). Da derart viele und schwerstwiegende Ereignisse zeitgleich mit der Trennungskonstellation stattfinden, kann man als Sternenkundiger nur zu dem Ergebnis kommen, dass sich Freiherr zu Guttenberg vor einer weitreichenden Entscheidung drückt. Ob diese privater oder beruflicher Natur ist, kann nicht gesagt werden, da keine Geburtszeit, und damit kein Ascendent und Häuserbild vorliegt.
Was bedeutet nun eigentlich Uranus im Horoskop? Uranus ist der Ursprung, das Echte. So hat jeder Mensch etwas Ursprüngliches in sich, etwas, das ihn in seiner ureigenen Art ausmacht.
Uranus wird dem Zeichen Wassermann zugeordnet, und damit dem Luft-Element. Uranus ist das Bild des Vogelflugs, des Himmels, im christlichen Sinne die Engel und der Heilige Geist. Der Heilige Geist ist der Atem Gottes, und damit das Schöpferische im Leben.
Dieses Echte in sich sollte jeder einmal in seinem Leben als schöpferischen Akt Gestalt werden lassen. Nun kann man natürlich auch hergehen, und eine schöne Feder am Boden finden, sich diese ins Haupthaar stecken, und damit prahlen. Man hat diese Feder - also den Göttlichen Atem, oder die für ihn einzigartige Idee, den genialen Gedanken - nicht aus dem Unbekannten geschöpft, man hat sich nicht inspirieren lassen, sondern fremde Federn aus den Flügeln der Engel, fremde Ideen aus den Arbeiten anderer genommen, und als die eigenen ausgegeben. Bis hierher ist alles ganz menschlich und recht gewöhnlich. Das geschieht täglich und überall.
Es gibt aber eben Prüfzeiten im Leben, und zu diesen Zeiten zeigt sich dann, ob der Federschmuck nur geborgt war, oder eben ein eigener ist. Der Planet Saturn, der Hüter der Schwelle vom Unfassbaren in unsere Raum-Zeit, zeigt ebensolche Prüfzeiten im Leben an. Läuft er über Uranus, und das geschieht in jedem Horoskop im Schnitt alle sieben Jahre, prüft er eben die Echtheit unserer schöpferischen Ideen und Gedanken und deren Ergebnisse.
Hat ein Mensch eigene Gedanken und Ideen, kann Saturn hundertmal über ihn hinweg schwingen, und seine Sichel wird ihn nicht treffen können. Ist ein Mensch aber nur ein Kunstprodukt, eine Vorstellung, eine Einbildung, ein falscher Fünfziger, fordert Saturn die Reduzierung auf das eigentliche Maß. Freiherr zu Guttenberg ignoriert Saturn, und dann fallen Kadetten, Soldaten schießen, Post- und Ideenraub findet statt.
dass Herr zu Guttenberg von eigenen Ideen nicht allzuviel hält, hatte sich z.B. 2009 schon abgezeichnet, als er als Wirtschaftsminister eine komplette Gesetzesvorlage von einer Anwaltskanzlei schreiben ließ, und dies auch damals nicht verheimlichen konnte. Man kann ihm zugute halten, dass sein Ministerium nur 1.900 Mitarbeiter zählte, während die Anwaltskanzlei über 2.000 Anwälte beschäftigte.
Man muss das hier dargestellte richtig verstehen: Gemäß seinem Horoskop ist Freiherr zu Guttenberg ein geistloser Mensch. Das sagt nichts über seinen Intellekt aus, der kann enorm sein, nur eigene Gedanken, eine eigene Weltsicht, kann man dem Schütze-Geborenen astrologisch schlicht nicht attestieren. Und jeder, der ihn für einen guten, aufrechten Politiker hält, steht - und diese Behauptung muss man wagen dürfen - geistig auf dem selben Stand.Wie die Bildzeitung das wohl sehen mag?
Eigentlich wollte ich nichts über den Freiherrn zu Guttenberg schreiben, aber man kann aus seinem Horoskop und den dazugehörenden Ereignissen wirklich schön lernen, was Uranus und Saturn im Leben bewirken können. Hätte man das alles vorher sehen können? Im Fall zu Guttenberg durchaus, da er zuviele öffentlich bekannte Untaten angesammelt hat. In einem solchen Fall muss man von einem mächtigen Lebenseinschnitt unter einem Saturn-Transit ausgehen. Aber das ganze Vorhersehen hat ja letztlich keinen Wert. Einen Wert für das eigene Leben bekommt die Geschichte, wenn man seine Lehren daraus zieht. Aus den Ereignissen um den letztlich bedauernswerten Freiherrn kann nicht nur er seine persönliche Lehre ziehen, sondern jeder einzelne, der sich für sein Leben interessiert.
Jedes Leben hat Auswirkungen auf andere, keiner lebt in einer abgeschlossenen Sphäre. Wenn das die Lehre hieraus ist, ist doch schon einiges gewonnen.
Anmerkung:
Am 01. März 2011 gegen 11:20 Uhr MEZ hat zu Guttenberg sein Rücktrittsgesuch öffentlich bekanntgegeben.
Zitate aus der Wissenschaft zur Plagiatsaffäre:
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-65185.html