Die Narren können am Aschermittwoch 2012 wieder aufatmen, wenn die große Sause für ein paar Monate unterbrochen wird. Die Verheirateten dürfen dann weiter lachen und sich aneinander freuen.
In den sogenannten Medien (richtige gibt es kaum noch, das meiste sind leider Propagandaschinen) hört und liest man, dass ohnehin 60% aller Ehen geschieden werden. Da ist es eigentlich ganz lustig, wenn man den Hochzeitstag auf den Narrenbeginn legt.
Ein relativ katastrophaler Hochzeitstermin waren die Tage um die Sonnenfinsternis im August 1999. Damals standen sich alle wesentlichen Planeten in der Quere, die für eine glückliche Heirat wichtig wären. Sonne, Mond, Mars, Saturn, Uranus sind im Verbund Weggefährten, denen kaum ein Paar standhalten konnte.
Wie sieht es nun am 11.11.2011 aus?
Zwischen 09:00 und 11:45 Uhr zeigt sich immerhin ein Ascendet im Schützen: Die Fügung. Das ist ansich ein gutes Zeichen für eine Ehe, denn es fügen sich zwei Menschen zu einem Paar zusammen.
Zum Schützen gehört der Planet Jupiter, der im Zeichen Stier auf eine stabile Basis hinweist und mit 3,5° nahe dem Schicksalspunkt von Venus-Jupiter steht. Mit Jupiter beginnt aber auch schon der Hasenfuß, denn der bewegt sich im « Rückwärtsgang « durchs Horoskop. Der Beginn der geschlossenen Ehen trägt in sich also keinen Aufbau einer Fügung, sondern deren Abbau. Ein riesen Spaß mit Ende in Sicht.
Der Pluto im ersten Haus zeigt, dass sich eine Vorstellung durchsetzt, und ein bisserl Zwang ist das immer mit dabei.
Ganz deutlich wird das durch die Zwillingsgeburt in der Kölner Uniklinik durch den Oberarzt Markus Valter. Er und sein Entschneidungsteam haben um 11:11 Uhr beide Kinder innerhalb 20 Sekunden per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht. Als ob es hier um ein Wettrennen ginge. Ich wünsche den Eltern und vor allem den zwei Kindern alles, alles Gute in ihrem Leben. Dem Oberarzt aber würde ich die Lizenz zum Entbinden entziehen, denn man macht aus dem Beginn eines Lebens keinen Karnevalsspaß.
ärzte, Uniklinien und Kaiserschnitte sind ein äußerst unangenehmes Thema für sich, bleiben wir beim Heiratstermin 11.11.2011.
Die Grundlagen des Ascendentenbildes sind also nicht gerade das, was ich mir für eine Heirat aussuchen würde. Die nächste Herausforderung, die aus meiner Sicht zu selten beachtet wird, ist die Vollmond-Konstellation. Sonne und Mond, die Grundlichter des Männlichen und Weiblichen stehen sich Gegenüber. Wie Slow-Food und Fast-Food, wie Politik und Leben, wie Medizin und Gesundheit.
Am Himmel zeigt sich das größtmögliche Gegeneinander der Geschlechter, und kein Miteinander, kein Füreinander.
Ein lustiges Datum macht also noch lange keine gute Ehe, und die Begründungen, die zu hören sind, lassen einen auch nicht wirklich hoffen. Wer ein Spaßdatum braucht, um sich den Hochzeitstag zu merken, sollte sich das Heiraten einfach noch mal überlegen.
(Foto: Wikipedia, Daniel Hendriks)