Robert Müntefering
04.02.2015 – Peter Kern
Eine Erinnerung an den Zeitdiagnostiker
Dr. phil. Robert Müntefering (1949-2015).
Vielen dürfte er durch seine Internetseite
zeitdiagnose.de bekannt sein.
Wenigstens fünfzehn Jahre dauerte unsere Bekanntschaft, vielleicht auch Freundschaft. Jedenfalls pflegten wir einen sehr freundlichen und hilfsbereiten Umgang miteinander, wenn auch die persönlichen Treffen nur wenige waren.
Am 22. Januar 2015 ist er verstorben.
Sein letzter Eintrag auf seiner zeitdiagnose.de lautete:
19.1.2015: Ich bin heute für zwei Tage wieder in der Klinik.
Es ist bekannt, dass er Krebs hatte. Ob er daran auch verstarb, weiß ich nicht. Allzu oft überleben die Menschen ja die Krebskrankheit und sterben an den Folgen der medizinischen Behandlung. Letztlich ist es egal, denn bestimmend wurde für ihn, der großen Gefallen am Saturn an der Spitze des zehnten Hauses hatte, dass seine Zeit auf Erden zu Ende war.
Wie ich erfahren durfte, starb er voll Gottvertrauen und ausgestattet mit dem Sakrament der Salbung. Das entspricht seiner gläubigen Haltung - sein Zeitliches wurde gesegnet.
Über seine astrologischen Arbeiten möchte ich nichts schreiben, die sind bekannt, geschätzt und ebenso abgelehnt. Dazu soll sich jeder sein eigenes Urteil bilden.
Sein erster Eintrag in meinem Forum datiert vom 7. Oktober 2001. Natürlich war das Thema der Fliegerangriff auf das World Trade Center. So dürfte auch unser Kontakt zustande gekommen sein, über das Internet, über die Internetforen. Zum Glück blieb es nicht bei der digitalen Kommunikation, wir trafen uns auch persönlich, in München, wo er damals wohnte. Als sein PC nicht mehr funktionieren wollte, konnte ich ihm helfen, ein sehr gutes neues Gerät zu finden.
2004 erschien im KernVerlag das Buch
Forum Astrologie, eine gute Aufsatzsammlung unterschiedlicher astrologisch Tätiger. Robert steuerte fünf Artikel zu dem Buch bei, die sich, entsprechend seiner Ausbildung und seines Interesses, mit geschichtlichen Daten und Fakten befassen.
Ein paar Jahre später wurde es ihm in Deutschland zu kalt. Er packte seine sieben Sachen und zog nach Portugal. Das eine oder andere, was er dort vermisste, konnte ich ihm mit der Post rüber schicken. Das Internet wurde zu unserer Kontaktleitung, und dank Skype konnten wir uns prächtig unterhalten, Rotwein trinken und über Gott und die Welt debattieren.
Dabei erzählte er mir, dass er sich jetzt ein Piano bestellt hätte. Unterricht nimmt er online bei einem Klavierlehrer. Und tatsächlich saß er fast jeden Tag an seinem Instrument und übte. Er schickte mir Hörproben als mp3-Datei, ich konnte ihm bei Fingersatz und Rhythmus den einen oder anderen Tipp geben, und ihn ermuntern, weiter zu üben.
Das sind die Momente, die ich in erster Linie in meiner Erinnerung halten werde: Gute Gespräche, guter Wein und schöne Musik.
Selbstverstänlich zählt auch der astrologische Austausch dazu, aber darüber wird schon wieder soviel despektierliches geschrieben und verbreitet, dass ich mich dazu nicht äußern will.
Mir war er ein guter Freund - und als solchen vermisse ich ihn in meinem Leben.