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Astrologie-Redaktion

Der Skorpion im jüdischen Mythos


Veröffentlicht am  24.10.2023     –     geschrieben von Peter Kern  Peter Kern


In der jüdischen Erzählung heißt das Zeichen Skorpion “Cheschvan”. Es ist der achte Monat, wenn man vom Monat Nissan (Widder) aus rechnet, wie es die Tora vorschreibt.

Die Einteilung der Tierkreiszeichen folgen im jüdischen Kalender nicht unseren Zeiten, weil die jüdische Rechnung nach einem Sonne-Mond-Kalender vorgenommen wird, während die christlich-westliche Welt mit dem gregorianischen Kalender rechnet. Deshalb schwankt der Beginn des Monats Cheschwan zwischen Mitte Oktober und Mitte November.
Die jüdische Mystik ist komplex, die Grundinhalte aber sehr interessant, auch für uns. Ein paar Stichpunkte zu meinen Textfunden möchte ich gerne notieren.


Cheschvan/Skorpion

- ist der achte Monat im Ablauf, wenn man vom Monat Nissan aus rechnet, wie es die Tora vorschreibt. Ursprünglich soll der Name von den Juden mitgebracht worden sein, die aus der babylonischen Gefangenschaft zurückkehrten. Sie nannten den Monat auch „Marcheschvan“. Die Silbe mar bedeutet so viel wie bitter, wie die ganze Gefangenschaft. Demzufolge gibt es im jüdischen Skorpion auch keinen Feiertag, denn diese Zeit enthielt nicht einen einzigen Tag der Freude. Vielmehr war es eine Zeit voller Unglücksfälle, die dem Volk Israels widerfuhren.

Hier kann man durchaus eine inhaltliche Verbindung zur Deutung von Wolfgang Döbereiner herstellen. Er erklärte oft, dass im Skorpion die Verhinderung liegt. Und ein Volk in Gefangenschaft ist zweifelsohne verhindert am eigenen Leben, an der eigenen Sonne und Selbstverständlichkeit.


Das Element Wasser
Die Silbe „mar“ hat noch eine zweite Bedeutung, nämlich die des Regentropfens. Der Skorpion ist auch die Zeit nach dem Sommer, nach der Trockenheit, und es dürstet die ganze Natur nach dem lebenswichtigen Wasser.

Oft wird Cheschvan/Skorpion auch mit Überschwemmungen in Verbindung gebracht. In der heiligen Schrift ist zu lesen, dass in diesem Monat auch die große Sintflut begann, die alleine Noah mit seiner Familie und den Tieren überlebte.
"Während die ganze Gesellschaft anarchisch und korrupt wird, ist Noah der einzige Gerechte, der Gottes Wege treu befolgt. Gott erklärt Noah, dass eine Flut bald die ganze Zivilisation zerstört, und dass nur Noah und seine Kernfamilie in der Arche, die er bauen soll, überleben werden."

40 Tage treibt die Arche auf den Fluten, ehe sie auf dem Berg Ararat auf Grund setzt. Es dauert weitere 150 Tage, ehe das Wasser ganz abfließt.
Alles wurde durch die große Sintflut zerstört. Gott und Noah aber sind wieder versöhnt, die Erde ist schön und fruchtbar.

Tatsächlich ist der Skorpion-Monat in unseren Breiten ein feuchter Monat. Regen fällt und oft steigt dichter Nebel auf. Sintfluten sind heute zum Glück selten geworden, bzw. nicht vom Skorpion abhängig.

Cheschvan/Skorpion



Der Skorpion - das große Stirb und Werde

Auch im westlichen Skorpion-Zeichen geht es immer um das Stirb und Werde. Etwas muss hinter sich gelassen werden, damit etwas Neues entstehen kann. Wasser ist das Element des Zeichens, wobei im jüdischen die Überschwemmung und die Sintflut im Vordergrund steht, im westlichen Tierkreis ist es eher die Moorlandschaft, der Morast.

Es ist unser traditioneller Totenmonat, in dem sich an Allerheiligen die dünnen Türen zwischen unserer Welt und dem Totenreich öffnen. Hier ist allerdings zu hinterfragen, ob es ein Totenreich im Sinne des Hades ist, oder ein Totenreich im christlichen Sinn, in dem die Gestorbenen ins Himmelsreich eingehen. Der Skorpion bleibt schwierig. Und die Unterscheidung von echtem Jenseits, und der Welt der Lemuren, wie Bo Yin Ra es beschrieb, ist peinlichst genau zu beachten. Lemuren, diese geistigen Erdwesen, dürften sich derzeit wie im Schlaraffenland fühlen, weil doch jeder mit der „geistigen Welt“ in Kontakt stehen will. Vorsicht. Tür zu.

Wer will schon als Skorpion mit einem welken Blatt verglichen werden, das zu Boden fällt und am dunklen Waldboden vermodert? Aber immerhin ist das auch die Zeit, in der Persephone, die Tochter der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter, in den Hades hinabsteigt, je nach Klimazone für vier oder sechs Monate. In dieser Zeit ruht die Erde, während unten in den dunklen Höhlen für Fruchtbarkeit gesorgt wird. Persephone und Hades werden sicher nicht nur lange Diskussionen geführt haben, immerhin ist Skorpion ein eindeutiges Zeichen für Wildheit und Extase. Da dürfte das plutonische Bettlaken an kaum einem Morgen unzerknittert gewesen sein. Aus der Dunkelheit, aus dem Erdreich, kommt dann auch wieder die hochwachsende Pflanzenwelt. Ein Stirb und Werde im allerbesten Sinn.


Eine Bitte: Wenn ich aus dem jüdischen Mythos etwas falsch wiedergebe, sehen Sie es mir bitte nach. Mich fasziniert die Erzählung daraus, und sie bebildert die Tierkreiszeichen auf ähnliche und doch auch andere Art, so dass man nur voneinander lernen kann.




Bildrecht: Wiki, Fritz Geller-Grimm

 




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