Feiern, bis die Polizei kommt
31.05.2021
Fast sieben Monate dauerte der Winter-Lockdown 2021. Er endete am 29. Mai 2021 mit der Öffnung des Einzelhandels und den Freisitzen der Lokale. Und die Menschen ließen sich nicht lange bitten, um Straßen und Plätze, Tische und Stühle zu bevölkern. Freiheit, endlich wieder Freiheit!
Noch am 15.04.2021 wurde eine Inzidenz von über 170 gemeldet, was die bekannten Regulierungen wie Ausgangssperre und Kulturverbote zur Folge hatte. Am 23.04.2021 peitschte die Bundesregierung das
vierte Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite in zwei Tagen durchs Parlament. Die Zügel wurden noch stärker angezogen. Dann dauerte es keine vier Wochen, und die Ansteckungen gingen zurück, bis auf jetzt unter 35 in 7 Tagen (5 gemeldete positive Tests pro Tag).
Am Samstag, den 29. Mai 2021, fiel dann der Startschuss in die so lange vermisste Freizeitkultur. Die Stadt war voll, die Leute gingen shoppen, die Tische der Wirtshäuser im Freien waren besetzt, die Schlangen vor den Eisdielen waren lang, und am Donauufer waren mehr Menschen, als Donauwellen zu sehen.
Die Öffnung kündigte sich ja schon seit ein, zwei Wochen an, und die jungen Leute hielt es nur noch schwer in den Wohnungen. An diesem Samstag Abend dann ging es um den Fischmarkt etwas zu heftig zu. Ein paar hundert Menschen sollen die Thundorferstraße belagert haben. Die Mittelbayerische berichtete:
"Anwohner und der RVV riefen die Polizei, weil die Massen die Corona-Regeln missachteten und die Straße blockierten."
Naja, 500 Leute in der Thundorferstraße, da ist die Straße dicht, der Lärmpegel hoch und das gute Benehmen verloren. In dieser Ecke gibt es schon seit Jahren immer wieder so Situationen, denen man in meinem Alter lieber aus dem Weg geht, weil du nicht weißt, ob die Horde vor dir dich unbehelligt durchlässt oder nicht. An diesem Samstag kam wohl kein Auto und kein Bus mehr durch, und mit der Ruhe war es eh vorbei. Die aufgestauten Energien brachen wohl einfach durch.
War das jetzt einfach nur die sogenannte "Feierlaune" junger Leute?
Werfen wir doch mal einen Blick in das Horoskop, als die Anwohner die Polizei riefen.
Ereignis am 29.05.2021, 23:15 MES in Regensburg
Das Spiel der Planeten zeigt tatsächlich eine über die Maßen aufgeheizte Stimmung.
Der Ascendent läuft gegen 23 Uhr durch den Steinbock. Ruhe und Ordnung wird gefordert. Mit dem Steinbock-Planeten Saturn in Haus 1 geschieht das auch konkret, die Polizei wird gerufen. Und der Grund steht gleich daneben:
Mond-Pluto, die aufgestauten Gefühle, die pure Leidenschaft, die Gier, das Verlangen nach Mond, nach Umarmen, nach Zugewandtheit, ach reden wir nicht so politisch drum rum, die pure
Lust auf Sex and Drugs and Rock'n Roll.
Bis hier hin wäre ja alles fast noch normal. Der Mond ist schnell, schon einen Tag später war die Stimmung wieder ruhiger. Aber diese Leidenschaft wird noch zusätzlich durch
Mars aufgeheizt. Und Mars in Verbindung zu Pluto macht fanatisch, aggressiv, hemmungslos.
Dieser Mars bleibt noch eine Woche, bis Sonntag, den 06. Juni 2021 gefährlich. Am Samstag, den 05. Juni, gesellt sich nochmals der Mond dazu. Da dürften die Polizisten also auch keine Überstunden abbauen können.
Wie ordnet man das ganze jetzt bezogen auf die Partypeople ein? Wenn eine ganze Horde sich von einer tagesaktuellen Konstellation derart aufheizen lässt, liegt sicher mehr im Argen, als bloßer Triebstau. Für mich hat das mit "Feierlaune" nichts zu tun, das ist destruktiv. Mars-Pluto geht hier vom staatlichen Steinbock zum kindlichen Krebs. Das Volk und der Staat stehen sich mehr als unfreundlich gegenüber, so jedenfalls erzählt es das Planetenbild.
Die Jugend fühlt sich nicht wohl, nicht ernst genommen, nicht unterstützt. Sie muss offenbar aufbegehren, wobei sie das selbst gar nicht wissen. Sie haben zuviel Geld und zuwenig Sinnvolles zu tun. So würde ich das einschätzen.
Von offizieller Seite kommen schon die Psychologen, und geben Ratschläge, wie man seine Aggressionen "umwandeln" kann. Die sollten lieber die Politiker umwandeln, damit die Jugend wieder ein Umfeld bekommt, das ein gutes Leben ermöglicht.
Aus anderen Städten wird ähnliches berichtet, Regensburg ist natürlich nicht der einzige Ort für diese "Partys".
Bildquelle:
Weigl.