Vom Ende der Tradition
12.04.2023
Das schwedische Möbelhaus fing damit an, in seiner Landessitte jeden ganz vertraulich mit Du anzusprechen. In den letzten Jahren nun hat die junge Generation das höfliche Sie nahezu abgeschafft.Ich kann nicht sagen, seit wann ich jetzt von fast jedem Unbekannten mit "Du" angesprochen werde. Ich würde mal sagen, so vier-fünf Jahre beobachte ich das nun. Ich selbst fand das etwas zu förmliche "Sie" immer ganz schön, und durch meine Erziehung steckt das halt auch tief in mir drinnen.
Jemanden zu duzen ist für mich ein ganz klarer Hinweis auf Freundschaft und Sympathie, zumindest auf eine längere Bekanntschaft. Unbekannte Menschen will ich so lange mit Sie anreden, bis ich sie einschätzen kann. Und dann wechsle ich zum Du, oder bleibe beim Sie.
In meiner Wahrnehmung ist der Wegfall des höflichen und anerkennenden "Sie" schwierig. Die Kabarettisten Lisa Eckhart bezeichnet das „Duzen als Tyrannei der Intimität“ und "als ästhetischen Verlust". Ich sehe es genau so.
Ins Spiel brachte diese unästhetische Tyrannei die jungen Menschen, für die ansatzlos plötzlich alles gleichwertig wurde. Und dann haben sie Lebenshaltungen, die meiner arg entgegenstehen. Mit solchen Menschen will ich jedenfalls nicht auf Du und Du stehen. Ich will mir meine höfliche Distanz bewahren.
Wenn das allgemeine "Du" vor etwa fünf Jahren hoffähig wurde, dann waren die Urheber so um die 25-30 Jahre alt und in den Anfangs-90ern geboren. Damals liefen
Uranus und Neptun durch das Zeichen Steinbock. Der Steinbock gilt ja als Hort von Tradition, Autorität, Maß und Struktur. Kommen Planeten zu Besuch, wie hier der Neptun, dann wollen die auch etwas bewirken, und löschen eben alte Traditionen aus.
Uranus-Neptun im Steinbock
Saturn-Uranus-Neptun im Steinbock 1990er-Jahre
Das geschah damals ja auch ganz konkret und unmittelbar mit dem Fall der Berliner Mauer und dem schrittweisen Ende des Kalten Krieges zwischen USA und Russland. Interessant finde ich, dass die damals Geborenen erst heute Ihre eigenen neuen Maßstäbe setzen. Daran kann man aber auch schön sehen, wie sich planetare Imprägnierungen in den verschiedenen Jahrgängen im Ablauf der Zeit auswirken.
Ich liebe meine Traditionen, zumindest teilweise, und finde den Verlust von Anstand und Respekt recht fragwürdig. Aber zu sehen, woher das alles kommt, und wie es Astro-Logisch verwoben ist, ist doch wieder eine reine Freude.
Ein kleiner Nachtrag:
In den 90ern, also in den Geburtsjahren der Generation mit Uranus-Neptun im Steinbock, hab ich auffallend oft beobachtet, dass die kleinen Kinder arge Probleme mit Hautkrankheiten und Asthma hatten. Das lässt darauf schließen, dass die zwei Planeten die Grenze - Steinbock - irritiert haben, und die Haut als Abgrenzungsorgan wohl mit Steinbock identisch ist.
